Nachdem im frühen Sommer 2021 klar war, dass die Länder wieder ihre Tore öffnen, stand für mich und meinen Freund fest: Wir wollen im September losziehen und etwas Außergewöhnliches machen! Da wir beide nicht die typischen Hotelurlauber sind, wollten wir etwas Aufregendes erleben und haben uns deswegen dazu entschieden, die griechischen Inseln zu erkunden: Hier ist das sogenannte Inselhopping bereits bekannt und dank der Nähe der einzelnen Inseln auch ohne Inlandsflüge möglich. Blieb also nur noch die Wahl zwischen den Inselgruppen. Unsere Kriterien bestanden aus Wandermöglichkeiten, schönen Stränden, viel unberührter Natur und wenig Tourismus. Und hierfür schienen uns die Ionischen Inseln im Westen von Griechenland perfekt. Jetzt fehlte nur noch der Feinschliff!
Die Planung
Begonnen haben wir unsere Planung mit der An- und Abreise. Hierzu gehörten der Abreisetag, Abflugort und die passenden Flüge. Wir haben uns schnell dazu entschieden, unsere zweiwöchige Reise auf Zakynthos zu beginnen und von Kefalonia wieder zurück nach München zu fliegen. Damit lag unsere Reiseroute für das Inselhopping fest: Zakynthos – Ithaka – Kefalonia. Als die Flüge dann gebucht waren, haben wir uns einen Platz für unser Auto gemietet. Das kann ich nur empfehlen, damit ist eine Hin- und Rückreise mit dem Auto zum Flughafen total flexibel. Danach ging es an die Planung der Unterkünfte auf den einzelnen Inseln und den Transfer für das Hopping. Wir haben uns zuerst informiert, was wir auf jeder Insel sehen möchten, um die Zeiträume daraufhin anzupassen und uns dann dazu entschieden, auf Zakynthos und Kefalonia je fünf Tage und auf Ithaka vier Tage zu bleiben. Als das entschieden war, haben wir die für uns passenden Unterkünfte gebucht und uns nach den passenden Fährfahrten erkundet.
Von Ithaka nach Kefalonia oder auch andersherum ist das dank der kurzen Distanz zwischen den beiden Inseln kein Problem. Vom Süden Zakynthos’ aus konnten wir leider keine passende Fähre finden und haben uns deswegen dazu entschlossen, spontan zu sein und erst vor Ort zu entscheiden. Dort können auch Einheimische tolle Tipps geben, was am Besten wäre. Genauso haben wir es auch mit dem Mietwagen gehandhabt: Wir wollten alles auf uns zukommen lassen und vor Ort schauen, welche Möglichkeiten vorhanden sind.
Die Reise
Zakynthos
Bereits im Voraus haben wir uns einige Attraktionen und Orte aufgeschrieben, die wir unbedingt sehen wollten. Dieses Inselhopping-Abenteuer begann entspannt: Am ersten Abend haben wir uns auf unserem Balkon, mit einem Gläschen griechischen Rotwein aufs Haus, hingesetzt und unsere Pläne für die kommenden fünf Tage auf Zakynthos strukturiert. Am nächsten Morgen sind wir dann in die Stadt Laganas gelaufen, um uns nach einem Mietauto umzuschauen und nach einer total unkomplizierten Abwicklung konnte unsere Reise dann so richtig beginnen. Teilweise haben wir uns an unseren Plan gehalten, manchmal aber auch einfach dort angehalten, wo es uns gerade gefallen hat. Auf Zakynthos haben wir wunderschöne Strände, steile weiße Felsenklippen, Olivenhaine und natürlich den berühmten Shipwreck Beach gesehen. Auf der Insel ist fast für jeden etwas dabei: Sei es für Partypeople (eine gute Anlaufstelle ist die Stadt Laganas) oder auch für sonnenanbetende Strandgänger, die an den oftmals super schön abgelegenen Kiesstränden mit türkisblauem Wasser fündig werden. Sonnenuntergangsliebhaber kommen hier definitiv auch nicht zu kurz. Mein persönlicher Tipp: Porto Limnionas! Mach es dir bei einem leckeren Cocktail auf den Liegestühlen gemütlich und sehe der Sonne dabei zu, wie sie am Horizont untergeht – es ist ein Traum!
Aber auch die für die Insel berüchtigten Attraktionen wie die Blue Caves oder Cameo Island sind atemberaubend und sollten definitiv auf der Inselhopping-Bucket List für Zakynthos stehen. Ein absolutes Highlight war für uns der Plakaki Beach – an Felsenklippen geht es hier einen sehr abenteuerlichen Weg hinunter zu einem „Steinstrand“ mit so klarem Wasser, wie wir es noch nie zuvor gesehen haben. Man schwimmt quasi im offenen Meer und sieht weit auf den Grund hinunter. Es ist wirklich atemberaubend und vor allem gegen Nachmittag/Abend zu empfehlen. Zu dieser Zeit sind kaum andere Menschen dort und du kannst noch einen wunderschönen Sonnenuntergang on top mitnehmen.
Wichtig: Festes Schuhwerk anziehen oder mitnehmen, denn der Weg nach unten ist wirklich nicht ohne.
Ithaka
Nach bereits tollen Eindrücken auf Zakynthos ging es dann mit der letzten Fähre des Jahres weiter nach Ithaka. Dieses Inselhopping-Erlebnis war ein echtes Highlight! Wie wir dann vor Ort herausgefunden hatten, fährt diese Fähre nur in den Sommermonaten bis ca. Anfang/Mitte September und somit hatten wir Glück, dass wir diese noch bekommen konnten. Auf der Insel angekommen, nahmen wir uns ein Taxi in die Hauptstadt, um dort wieder ein Mietauto für die kommenden Tage zu ergattern. Danach ging es los Richtung Norden, nach Kioni, zu unserer neuen Unterkunft. Bereits auf der Autofahrt konnten wir schon sehen, wie wunderschön Ithaka ist.
Warum? Sehr wenig Tourismus, unberührte Natur und kleine süße Fischerdörfchen. Genau das, was uns gefällt. In Kioni angekommen, habe ich mich wirklich gefühlt wie in dem Film Mamma Mia. Das Fischerdörfchen hat einen so tollen, griechischen Vibe. Die kommenden vier Tage sind wir die gesamte Insel abgefahren und haben viele tolle Orte entdeckt. Wir sind zu abgelegenen Buchten gewandert, haben Odysseus Wohnhaus besichtigt und sind durch die kleinen Städtchen geschlendert. Hier lohnt es sich, sich einfach nur treiben zu lassen und anzuhalten, wo es einem gefällt.
Meine Tipps für Ithaka:
- Das Kloster auf dem Berg in der Mitte der Insel: Hier hast du einen besonders tollen Blick auf die Nachbarinseln Kefalonia und Lefkada
- Eine kleine Wanderung von ca. einer halben Stunde zum Gidaki Beach: Die Wanderung selbst ist mindestens genauso schön, wie der Strand an sich
Ithaka ist einfach auf eine eigene Art und Weise so schön, ruhig und entschleunigend, das es einfach ein Muss ist, die süße Insel zu besuchen. Vier Tage auf dieser Insel waren genau richtig: Zwar ist Ithaka wunderschön, aber auch recht klein, weshalb sie schnell erkundet ist.
Kefalonia
Danach ging es weiter zu unserer letzten Station des Inselhoppings: Kefalonia. Diese Insel ist nur eine 20-minütige Fährfahrt von Ithaka entfernt. Wir waren etwas betrübt, weil wir bereits auf der letzten Insel angekommen waren, wollten aber gerade deswegen die Tage nochmal voll ausnutzen. So haben wir uns auch hier wieder ein Mietauto genommen, um an jede noch so kleine abgelegene Ecke zu gelangen. Und genau das haben wir die letzten fünf Tage auch gemacht. Hier konnten wir auch endlich unser Wander-Equipment auspacken, um den höchsten Berg der Insel, Mount Ainos, zu besteigen. Du musst allerdings kein Leistungssportler sein, um hier hochzukommen – der Berg ist auch wirklich für Wanderanfänger gut zu meistern. Es gibt einen Parkplatz, von dem es nur rund 45 Minuten bis zum Gipfel sind. Und ich verspreche dir: Dieser Ausblick lohnt sich alle mal. Außerdem konnten wir auf Kefalonie wieder Fischerdörfchen und wunderschöne Sandstrände erkunden.
Auf deiner Bucket List für Kefalonia darf auf keinen Fall der Myrtos Beach fehlen, ebenso wenig wie die Dörfchen Fiskardo und Asos. Beides tolle Orte, um zu schlendern, einen Iced Coffee zu genießen oder leckeren frischen Fisch zu essen. Und das absolute Highlight kam dann zum Schluss: Wir waren die gesamten 14 Tage immer wieder auf der Suche nach der berühmten Carretta Carretta Schildkröte, die rund um die Inseln lebt und auch unter anderem in Zakynthos am Gerakas Beach ihre Eier ablegt. Ja, man kann zu bestimmten Jahreszeiten hier die Baby-Schildkröten schlüpfen sehen! Letztendlich haben wir am Hafen von Argostoli, an unserem letzten Tag, kurz vor Abflug, noch eine große ausgewachsene Carretta Carretta Schildkröte gesehen. Ein wunderschöner Abschluss des 14 tägigen Inselhoppings.
Ein Tag im Paradies: Video
Unser Fazit
Wir waren schon an einigen Orten gemeinsam auf Backpacking-Reisen, auch außerhalb Europas,. Aber Griechenland und vor allem diese drei Inseln haben es uns total angetan. Wir fanden den Mix aus Wandern, am Strand entspannen, Inselhopping und abgelegene Orte erkunden einfach magisch. Wir waren total überrascht, was für ein wunderschönes Meer und eine atemberaubende Natur uns dort empfangen hat und auch die einheimischen Menschen dort waren so super freundlich und zu keiner Zeit aufdringlich oder verkaufsgetrieben. Wir können dir alle drei Inseln nur von Herzen empfehlen – vor allem auch in der Kombination, wie wir sie erkundet haben. Bei einer solchen Reise ist sicherlich auch für jeden Geldbeutel etwas dabei und du kannst flexibel variieren, was du möchtest – seien es die Unterkünfte, das Essen oder die Anzahl der Tage, die du unterwegs oder nur am Strand verbringen möchtest. Zu guter Letzt ist zu sagen, dass diese Reise definitiv zu einer unserer Schönsten bisher gehört hat und wir Griechenland nochmal besuchen werden. Es gibt noch so viele weitere wunderschöne Inseln, die man „behüpfen“ kann. Die Reise hat uns auf jeden Fall gezeigt, dass man für wunderschöne Orte nicht immer ans andere Ende der Welt reisen muss.
Zu unserer Gastautorin Tanja
Hi, ich heiße Tanja, bin 27 Jahre alt und komme aus der Nähe von Ulm. Das Reisen habe ich bereits 2014 für mich entdeckt, indem ich für ein halbes Jahr nach Neuseeland und Thailand zum Backpacken gegangen bin. Diese Reise hat mich sehr inspiriert und mir noch einmal mehr deutlich gemacht, dass es für’s Glücklich sein nicht viel braucht. Seither verbringe ich kaum einen Urlaub in einem All Inclusive Hotel, das gibt mir einfach nicht den besonderen Kick. Viel mehr lasse ich mich von der Weltkarte & anderen Blogartikeln inspirieren, wohin es für mich als nächstes gehen soll. Erst dann geht es an die individuelle Planung, wohin genau, wie komme ich hin & was gibt es für mich dort zu entdecken. Ich liebe einfach diese Freiheit!